‘Die Freiheit, die wir euch nehmen.’ Das ist wohl das Motto der konservativen spanischen Regierung mit der sie vorwärts zurück in die Ära der ‘Engelmacherinnen’ will. Sie plant den Schwangerschaftsabbruch wieder zu verbieten. Das sind auch sogenannte ‘Zweitrundeneffekte’ der Krise, die vor allem gegen Frauen gerichtet sind, denn wie die APA berichtet, werfen ‘Kritiker der spanischen Volkspartei indes vor, sie wollten mit dem Verbot der Abtreibung lediglich ihre eigene konservative Klientel beruhigen, die in der Schuldenkrise unter staatlichen Sparmaßnahmen und Steuererhöhungen leidet.’
Abtreibungsverbote durchzusetzen ist schwierig – das wissen auch die Befürworter. Insofern geht es auch um die symbolische Durchsetzung ‚männlicher Kontrolle über die weibliche Sexualität und Selbstbestimmtheit’.
‚Wir verwehren uns jedoch gegen Kirche oder Staat, die sich zum Richter und Herrn auf diesem Gebiet aufschwingen und versuchen, widerstrebende Frauen gegen ihren Willen in die Mutterrollle zu zwingen’,
formulierte im Jahr 1922 die amerikanische Vorkämpferin für Geburtenkontrolle Margaret Sanger. Vor fast hundert Jahren war das. Und erst seit 1975 ist in Österreich der Schwangerschaftsabbruch straffrei – dank SPÖ-Frauen und der autonomen Frauenbewegung. Aber es beginnt schon wieder und noch immer wollen manche Regierungen und Kirchenvertreter den Frauen ihr Selbstbestimmungsrecht über das Mutterwerden entwenden.
Darum ist der neue Film von Susanne Riegler ‚Der lange Arm der Kaiserin’ ganz besonders empfehlenswert:
‚Obwohl der Abbruch einer ungewollten Schwangerschaft seit 1975 in Österreich unter gewissen Bedingungen straffrei ist, wird dieses Thema tabuisiert. Frauen die sich für eine Abtreibung entscheiden, geraten nach wie vor unter moralischen und sozialen Druck. Der Film fragt: Warum ist das so?
Aufklärung ist ein Tabu.
Verhütung ist ein Tabu.
Schwangerschaftsabbruch ist ein Tabu.
Worüber wird dann überhaupt noch geredet?’