Es heißt ja immer, Österreich sei so gut durch die Krise gekommen. Ich habe dazu ein paar Zahlen zum Vergleich aus Oberösterreich zusammengetragen, die einen kleinen Ausblick darauf geben, wie Frauen hier ‘durch die Krise gekommen sind‘.
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Die Arbeitslosigkeit steigt (nicht nur in Oberösterreich) ungebrochen und ist auf Rekordhöhen
Arbeitslose Frauen in Oberösterreich
Februar 2008 | 10.647 |
Februar 2015 | 17.829 |
Das ist ein Anstieg um 67%
Arbeitslose Frauen inkl. Schulungsteilnehmerinnen in Oberösterreich
Februar 2008 | 15.500 |
Februar 2014 | 22.419 |
Das ist ein Anstieg um 44%
Ältere Arbeitslose Frauen über 55 in Oberösterreich
Februar 2008 | 679 |
Februar 2014 | 1.460 |
Das ist ein Anstieg um 115%
Arbeitslose Migrantinnen in Oberösterreich
Februar 2008 | 1.325 |
Februar 2015 | 4.205 |
Das ist ein Anstieg um 217%!
- Die durchschnittliche Arbeitslosenunterstützung liegt weit unter Armutsschwelle von 1.066,- Euro/Monat
Arbeitslosengeld Frauen
2008 645 Euro
2013 747 Euro
Notstandshilfe
2008 489 Euro
2013 609 Euro
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Immer mehr Frauen erhalten durch die Anrechnung des Partnereinkommens keine Notstandshilfe
Verlust der Notstandshilfe wegen Einberechnung des Partnereinkommens – davon betroffene Frauen in Oberösterreich:
2008 1.693 Frauen
2013 2.010 Frauen
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Immer mehr Frauen können von ihrer Arbeit nicht leben.
Vollzeitbeschäftigung geht in Oberösterreich zurück – dafür wächst die atypische Beschäftigung stark an.
Der Anteil der Vollzeit-Beschäftigten an allen Beschäftigten – Oberösterreich – Frauen
2007: 58%
2013: 50%
Zwischen 2004 und 2013 stieg in Oberösterreich die geringfügige Beschäftigung um 26%, die Teilzeitbeschäftigung um 18%. Leiharbeit hat sich im selben Zeitraum verdoppelt!
“Wenn eine Frau zur Realität durchdringt, lernt sie ihren Zorn kennen, und das heißt, sie ist bereit zu handeln.”
(Mary Daly)
Quellen: Frauenmonitor Arbeiterkammer OÖ, Statistiken AMS
9. März 2015 um Uhr
Liebe Sonja Ablinger,
danke für diese Übersicht. Es erschüttert mich immer wieder wie Frauen in der Gesellschaft zurück buchstabiert werden. Wir müssen etwas tun – JETZT!
Herzliche Grüsse
Renate Schlatter